Hessen Löwe beim Kreativwirtschaftstag
13.11.2020 | Kunst & Kultur
von Benjamin Jungbluth
Ein Portrait von Benjamin Jungbluth.

Hessische Unterstützung für kreative Köpfe

Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen

Mit frischen Ideen und persönlichem Einsatz setzen sich Susanne Stöck und Daniela Hartmann von der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen für die zahlreichen Unternehmen und Teilmärkte der Kreativszene im Land ein. Der enge Austausch hilft der Branche gerade auch in der Corona-Krise.

In normalen Zeiten sind Susanne Stöck und Daniela Hartmann viel unterwegs: Ob als Verantwortliche beim Hessischen Kreativwirtschaftstag mit seinen rund 800 Teilnehmern oder als Organisatoren auf Fachforen in kleiner Runde, ob auf Delegationsreisen mit dem Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in europäischen Metropolen oder auf Company Missions in den USA – stets sind die Projektleiterin der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen, Susanne Stöck, und ihre Kollegin, Daniela Hartmann, für die hessischen Kreativschaffenden im Einsatz. Doch die Zeiten sind seit Corona nicht mehr normal, auch und gerade für freischaffende Künstler und junge kreative Köpfe. Veranstaltungen und Reisen, auf denen sich die Szene persönlich kennenlernen und vernetzen kann, sind seit Frühjahr 2020 kaum noch möglich. Und trotzdem: Die lebendige Branche lässt sich nicht unterkriegen – auch dank der Unterstützung von Susanne Stöck und Daniela Hartmann.

"Gerade in Krisen sind unkonventionelle und innovative Ansätze notwendig – und wer kann das besser bedienen als die Kreativwirtschaft?", sagt Susanne Stöck. "Unsere Branche besteht aus sehr vielfältigen Teilmärkten: Software- und Games-Industrie, Werbemarkt, Pressemarkt, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Filmwirtschaft, Buchmarkt, Musikwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Rundfunkwirtschaft und Kunstmarkt. Das ist ein riesiges Feld, das sich auch wirtschaftlich sehen lassen kann: In der hessischen Kreativbranche haben zuletzt knapp 130.000 Menschen rund 14,2 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Durch Corona sind diese Zahlen natürlich gesunken, aber wir sehen viele mutmachende Beispiele, wie sich Kreative an die veränderte Situation anpassen."

"Gerade in Krisen sind unkonventionelle und innovative Ansätze notwendig – und wer kann das besser bedienen als die hessische Kreativwirtschaft?"

Susanne Stöck und Daniela Hartmann, Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen
Daniela Hartmann und Susanne Stöck  
Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen

Denn gerade in ihrer Flexibilität liegt eine der Stärken der Kreativbranche. Die innovativen Macher können sich schnell umstellen und neue Geschäftsbereiche erobern. Als Berater für digitale Kommunikation und alle weiteren Formen der Digitalisierung sind viele Kreative seit Beginn der Krise besonders gefragt – schließlich müssen viele Unternehmen und Akteure ihre Abläufe schnell an die neuen Herausforderungen anpassen, weshalb sie auf externe Expertise zurückgreifen. "Durch unsere Beratung können wir dabei Hilfestellungen geben und passende Geschäftspartner vermitteln. Und auch wenn es manche Teile der Branche derzeit hart trifft, herrscht doch bei den meisten Kreativen eine kämpferische Stimmung: 'Jetzt erst recht!' Das ist ganz typisch für die kreativen und unternehmerischen Köpfe in dieser Branche, die ein großes Gemeinschaftsgefühl verbindet", fasst Susanne Stöck die Lage in Hessen zusammen.

Seit rund zehn Jahren ist sie Projektleiterin bei der Hessen Agentur. In dieser Zeit ist ein enger und vertrauensvoller Kontakt zum zuständigen Referat beim Hessischen Wirtschaftsministerium entstanden. "Wir sind im engen Austausch, beraten uns über neue Möglichkeiten und lassen die kreativen Ideen geradezu sprudeln", betont Susanne Stöck schmunzelnd. "Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir nimmt das Thema sehr ernst und sucht den Kontakt zur Branche. Das motiviert viele der Kreativschaffenden und Unternehmer ungemein – und auch für uns ist das eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Wir haben einfach eine wunderschöne, inspirierende Aufgabe", sagt Susanne Stöck.

Und so verwundert es nicht, dass sie nach ihrem Einstieg bei der Hessen Agentur die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft komplett neu aufbaute, Kontakte knüpfte und half, die Branche auch in der Öffentlichkeit zu etablierten. "Die Hessen Agentur ist bei dem Thema damals aber schon länger aktiv gewesen – bereits Mitte der Nullerjahre wurden die ersten Kreativwirtschaftsberichte erstellt", erklärt Susanne Stöck. "Ein aktueller Erfolg ist der Umzug der Fashion Week nach Frankfurt, die den etablierten Banken- und Wirtschaftsstandort hervorragend ergänzt."

130000

Menschen arbeiten in der hessischen Kultur- und Kreativbranche

20500

Unternehmen von Software- und Games-Industrie bis zum Kunstmarkt

14

Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet die Branche pro Jahr

800

Teilnehmer kommen alljährlich zum Hessischen Kreativwirtschaftstag

Mit Daniela Hartmann hat Susanne Stöck seit Mitte 2020 eine gleichgesinnte Mitstreiterin an ihrer Seite. Die Projektmanagerin wechselte nach langjähriger Tätigkeit im Bereich Kultur und Wissenschaft ganz bewusst zur Hessen Agentur. "Hier kann ich für die Kreativwirtschaft viel erreichen. Ich will zuhören, was die Branche bewegt – gerade auch in der Corona-Krise. Denn in Hessen gibt es ein riesiges Potenzial, mit dem selbst längere Durststrecken überstanden werden können. Wichtig ist dabei der permanente Austausch mit allen Akteuren, damit wir genau erkennen, was die Kreativwirtschaft aktuell braucht", erklärt Daniela Hartmann. Sie bringt als Kommunikationswissenschaftlerin viele Ideen in die Geschäftsstelle ein. Das gemeinsame Ziel von Susanne Stöck und Daniela Hartmann: Die Aktivitäten der Hessen Agentur für die Kreativbranche in Zukunft noch sichtbarer zu machen. "Wir stecken bereits die Köpfe zusammen und haben einiges in der Pipeline für 2021!", freut sich Daniela Hartmann.

Und so ist die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft eine permanente Anlaufstelle für die Branche. Ob per Telefon, E-Mail oder durch persönliche Kontakte, täglich vermitteln Susanne Stöck und Daniela Hartmann Kontakte für Kooperationen, beraten zu den vielfältigen Förderprogrammen von Hessen, Bund oder EU und tauschen sich mit den zahlreichen weiteren Abteilungen der Hessen Agentur und der Hessen Trade & Invest GmbH intensiv aus. "Wir haben hier kurze Wege zu sämtlichen Bereichen der hessischen Wirtschaftsförderung, das ist ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor – so können wir bei Problemen immer neue, passgenaue Lösungen finden", sagt Daniela Hartmann. "Wer also im Bereich Kreativwirtschaft aktiv ist und Unterstützung benötigt: Wir sind jederzeit erreichbar!"

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Ein Portrait von Benjamin Jungbluth.

Benjamin Jungbluth

Freier Journalist
Aufgewachsen am südlichsten Ende von Hessen. Nach dem Studium in Heidelberg Volontär und Redakteur bei regionalen Tageszeitungen. Seit 2017 als Freier Journalist vor allem für lokale Geschichten und Reportagen in den Regionen Rhein-Main und Rhein-Neckar unterwegs.