Jungen Spieleentwicklerinnen und Spieleentwicklern, sowie Games-Unternehmen einen Überblick über die Vielzahl an Fördermöglichkeiten geben und gleichzeitig eine Plattform zur Vernetzung darstellen: Das war das Ziel des Events "Making Games in Hessen", das von der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen organisiert wurde. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Hessen haben sich dazu in Wiesbaden getroffen und gemeinsam über die Fördermöglichkeiten und Potenziale, aber auch über Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert.

Making Games in Hessen
Fördermöglichkeiten und Vernetzung für Hessens Games-Branche
Die Bedeutung der Games-Industrie für Hessen
Wie wichtig die Games-Industrie für die hessische Wirtschaft ist, das zeigen die Zahlen aus dem aktuellen Wirtschaftsdatenreport der Hessen Agentur: Zu den 16,9 Mrd. Euro Umsatz, die 2022 von der Kreativwirtschaft erzielt wurden, trägt die Software- und Games-Industrie 6,05 Mrd. Euro bei. Auch Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hessen Agentur, betont zum Auftakt der Veranstaltung die Bedeutung der Branche: "Obwohl ein Drittel des Umsatzes der Kreativwirtschaft von der Games-Industrie erzielt werden und knapp 45.000 Menschen in der Branche arbeiten, wird sie immer wieder unterschätzt."

Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der HA Hessen Agentur GmbH.
Vor allem für kleinere Unternehmen ist es zunächst schwer, die eigenen Ideen zu verwirklichen. Dabei gibt es in Hessen zahlreiche Fördermöglichkeiten, die sich auch an die hiesige Games-Branche richten. "Mit der Förderung HESSEN serious GAME unterstützt das Wirtschaftsministerium vor allem mit Fokus auf Serious Games. Hinzu kommt die Förderung von Branchenveranstaltungen wie den German-Dev-Days in Frankfurt und den Game Days in Darmstadt. Und bei der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft finden Sie qualifizierte Ansprechpartnerinnen für Ihre Fragen", erklärte Rolf Krämer zuständiger Referatsleiter im Hessischen Wirtschaftsministerium.

Rolf Krämer, Referatsleiter im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum.
Die Teilnehmendenzahl zeigt, wie groß der Bedarf an Information über die verschiedenen Fördermöglichkeiten ist. Für die direkte Information waren Vertreterinnen und Vertreter von Förderprogrammen unseres Bundeslandes anwesend. "Unser Ziel ist es, Studierende, die über eine Gründung nachdenken, aber auch kleine und mittlere Unternehmen der Games-Industrie mit Vertretern von Förderungseinrichtungen zusammenzubringen. Wenn Fragen aufkommen, können diese direkt von den entsprechenden Expertinnen und Experten beantwortet werden", erklärte Mühlhölzer.
Unterstützung für Gründerinnen und Gründer
Zunächst stellten die Regionalvertreter des "game"- Bundesverbandes für Hessen, vertreten durch Claudia Stricker und Jan Klose, verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten vor. Ihr Ziel ist es, dass in Zukunft besonders Gründerinnen und Gründer von Games-Unternehmen geholfen werden kann. Ein erster konkreter Schritt zur Verbesserung der Games-Förderung sind die Pläne für ein Games Hub, das als Gründerzentrum für Games-Entwicklerinnen und -Entwickler dienen soll. Ziel dieses Projekts ist es, einen kreativen Raum zu schaffen, in dem sich junge Unternehmen austauschen und zusammenarbeiten können. Um die Vernetzung innerhalb der Branche zu stärken gebe es zudem von game Hessen organisierte, monatliche Entwickler-Stammtische, die jeweils in verschiedenen Städten stattfinden.

Jan Klose und Claudia Stricker ("game"- Bundesverband für Hessen) zu Fördermöglichkeiten.
Fördermöglichkeiten und Herausforderungen
Die wichtigsten Informationen über die verschiedenen Fördermöglichkeiten und wie man diese erhält, wurden während der anschließenden Panel-Diskussion mit den Vertreterinnen und Vertretern von Förderinstitutionen vertieft. Dazu waren David Harth (Hessen Film & Medien), Dr. Ursula Vossen (WIBank) und Sascha Gutzeit (RKW Hessen) zu Gast. Um die Perspektive von Spieleentwicklern einzubringen, nahm auch Nico Pattmann, CEO und Creative Director von Bitfall Studios am Panel teil. Gemeinsam wurden nicht nur Fördermöglichkeiten vorgestellt, sondern auch Hemmschwellen thematisiert, die Game-Unternehmen davon abhalten, sich für ein Förderprogramm zu bewerben. Insbesondere die Antragsstellung für die Fördermittel stelle für viele Game-Entwicklerinnen und -Entwickler zunächst eine große Hürde dar. Hier konnten die Panelisten wichtige Tipps geben und gleichzeitig Bedenken ausräumen. Wer dennoch Sorgen vor dem Antrag habe, könne beim RKW Hessen Beratung zu den verschiedenen Förderanträgen erhalten. Am wichtigsten sei es, ans eigene Projekt zu glauben. Deswegen ermutigt Vossen Spieleentwicklerinnen und Spieleentwickler auch, sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen: "Wenn Ihr nicht an Euch selbst und Euer Projekt glaubt, wer soll es dann tun?"
Nach dem Panel hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch die Möglichkeit, sich an den Anspielstationen drei bereits geförderter Projekte zu Erfahrungswerten der Macherinnen und Macher auszutauschen und deren Spiele auszutesten. Mit dabei waren die Teams von Raumkapsel (Kassel), Turtle Knight Games (Weiterstadt) und Bitfall Studios (Fulda) mit ihren (auch) in Hessen geförderten Projekten.

Moderatorin Sophie Stendal, David Harth (Hessen Film & Medien), Dr. Ursula Vossen (WIBank), Nico Pattmann (Bitfall Studios) und Sascha Gutzeit (RKW Hessen) .
Speed-Dating mit Förderinstitutionen
Um persönlich mit verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern in Kontakt zu treten und sich zu vernetzen, wurde nach dem Panel ein „Speed-Dating“ zu Fördermöglichkeiten veranstaltet. Hier hatten Studierende, die an eine Gründung denken, Indie-Studios, aber auch etablierte Games-Unternehmen die Möglichkeit, unkompliziert und im 10-Miunuten-Takt mit den Ansprechpartnern der Förderprogramme ins Gespräch zu kommen. „Es war toll zu sehen, wie offen sich alle Beteiligten auf das Speed-Dating eingelassen haben. Das positive Feedback der Teilnehmenden bestärkt uns darin: ein Experiment, das wir wiederholen werden“, zog Daniela Hartmann, Projektmanagerin in der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft, als Fazit.

Daniela Hartmann, Projektmanagerin Geschäftsstelle Kreativwirtschaft.

HA Hessen Agentur GmbH
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