Solaranlage in Lauterbach
© Christof Mattes
13.08.2021 | Wissenschaft
von Thorsten Schulte
Ein Portrait von Thorsten Schulte.

Solarenergie - wichtige Säule der Energiewende

Kampagne der LEA Hessen zum weiteren Ausbau

Das Besondere an der Solarenergie ist, dass sie endlos verfügbar ist. In Photovoltaikanlagen kann die solare Strahlungsenergie direkt in elektrische Energie umgewandelt werden. Die Solarenergie ist neben der Windenergie die wichtigste Säule der Energiewende.

7,8 Milliarden Kilowattstunden Strom (Mrd. kWh.) wurden im Juni 2021 durch Photovoltaikanlagen erzeugt. Heute sind in Deutschland knapp 50 Gigawatt (GW) Photovoltaik installiert, im vergangenen Jahr sind 4,8 GW hinzugekommen – der höchste Wert seit 2012. Um bis 2045 klimaneutral leben und wirtschaften zu können, sind bis 2030 mindestens 150 GW installierte Leistung Photovoltaik notwendig, schreibt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Das entspricht einem Zubau von jährlich rund 10 GW bis 2030. Nur so könnten die neuen Klimaziele erreicht werden, unterstreicht der BDEW.

Solaranlage in Lauterbach
© Christof Mattes

Eine Solaranlage bei Lauterbach im Vogelsbergkreis.

In Hessen wird stark in die Solarenergie investiert: "Ungebrochen ist der Boom der Photovoltaik. Dies betrifft nicht nur Groß-Anlagen, sondern auch Dachanlagen, die mit hohem Wertschöpfungspotenzial Strom und Wärme für den einzelnen Hausbesitzer erzeugen", schreibt Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir im sechsten Monitoringbericht des Landes zur Energiewende.

Wichtig ist, auf die finanziellen Anreize für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger hinzuweisen. Die LandesEnergieAgentur Hessen hat dazu eine Kampagne für die hessischen Kommunen entwickelt. Ziel ist, dass Kommunen noch mehr Interesse für die Solarenergie auf dem eigenen Dach wecken. "Das ist der Kern unserer Mitmach-Maßnahme. Bürgerinnen und Bürger werden im Zuge der Solarkampagne zum Solark-Kataster Hessen geleitet und können dort beispielsweise selbst das Potenzial auf ihrem Dach berechnen", sagt Sven Küster von der Fachstelle Klima-Kommunen der LEA Hessen. Das Solar-Kataster Hessen berücksichtigt nicht nur physikalische Größen wie Neigungswinkel und Verschattung, sondern kalkuliert auch gleich die Wirtschaftlichkeit einer Anlage für unterschiedlichste Verbrauchsprofile und technische Varianten, etwa die Kombination einer Solar-Anlage mit einem Stromspeicher oder einem Elektrofahrzeug.

"Das hessische Solar-Kataster erfreut sich als kostenfreies Beratungs- und Berechnungsinstrument größter Beliebtheit und ist damit ein wichtiger Teil der Solarstrategie unseres Landes."

Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir
Tarek Al-Wazir
Hessischer Wirtschaftsminister

Die LEA Hessen bespricht die Schritte der Kampagne direkt mit den interessierten Kommunen. In einem Auftaktgespräch "gehen wir mögliche erste Schritte der Kampagne durch, besprechen die Materialien, die genutzt werden können und unterstützen dabei, einen Zeitplan zu erstellen, in dem die Kampagne stattfinden soll", so Sven Küster. Es gibt vordesignte Plakatvorlagen, die man kostenfrei abrufen und um seinen Kommunennamen und Wappen ergänzen kann. Oder vorformulierte Social Media-Posts, einen frei nutzbaren Fotopool und weiteres Material. "So kann die Kommune hoffentlich mit weniger Aufwand eine eigene Kampagne umsetzen, als wenn sie alles selbst erarbeitet", erläutert Küster und betont: "Je umfangreicher eine Kampagne ist und je mehr Kanäle man bespielt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man die Zielgruppe erreicht." Das Ziel ist, dass Solarpanele auf dem Carport sauberen Treibstoff produzieren. Im Haus sollen Wärmepumpen für wohlige Temperaturen sorgen.

Monitoringbericht "Energiewende in Hessen"

Mit dem von der Hessen Agentur jährlich verfassten Monitoringbericht "Energiewende in Hessen" können Ministerien, Kommunen und Verbände der Energiewirtschaft die konkrete Lage im Land im Blick behalten. Der Monitoringbericht zeigt auf der Basis von Daten und Fakten die Umsetzung der Energiewende in Hessen. Dargestellt werden die Entwicklung der Erneuerbaren Energien und des Energieverbrauchs, der Netzausbau und die gesamtwirtschaftlichen Effekte in Hessen. Eingeschlagene Strategien zu analysieren, ihre Wirksamkeit zu überprüfen und Optimierungen zu erarbeiten, gehört zur Expertise der Abteilung Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung der Hessen Agentur. Herausgegeben wird der Bericht vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.

Ein Portrait von Thorsten Schulte.

Thorsten Schulte

Thorsten Schulte arbeitete mehrere Jahre als Persönlicher Referent für die Ministerpräsidenten Roland Koch und Volker Bouffier. Zehn Jahre leitete er das Büro der Geschäftsführung und die Kommunikation der Hessen Agentur. Derzeit ist er Ministerialrat und Leiter des Referats "Kultur und Identität" in der Hessischen Staatskanzlei.