Eine Manufaktur für zukunftsweisende Labordiagnostik

von Benjamin Jungbluth

Eine Manufaktur für zukunftsweisende Labordiagnostik

von | 14. Dez 2023 | Allgemein, Technik, Wirtschaft, Wissenschaft

biovis Diagnostik in Limburg setzt auf hochqualifiziertes Personal aus der Region

Die biovis Diagnostik MVZ GmbH in Limburg an der Lahn erforscht innovative Formen der Labordiagnostik und bietet individuelle Therapiemöglichkeiten bei Krankheiten. Dank seines starken Wachstums hat das Unternehmen, das zur australischen Sonic Healthcare Group gehört, mehr als 20 Millionen Euro in einen hochmodernen Firmensitz investiert – mit optimaler Anbindung an die Region Frankfurt und ganz bewusst erneut in Limburg, einem vielseitigen und wichtigen Wirtschaftsstandort in Hessen.

Die Lage der neuen Firmenzentrale der biovis Diagnostik MVZ GmbH könnte nicht besser sein: Direkt am ICE-Bahnhof Limburg Süd, so dass Mitarbeiter und Kunden mit dem Hochgeschwindigkeitszug in knapp 20 Minuten am Frankfurter Flughafen sind. Außerdem verfügt das Limburger Gewerbegebiet über eine eigene Auffahrt zur Autobahn A3. „Wir haben hier alle Vorteile einer superschnellen Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet und gleichzeitig ein Umfeld, das uns viele Wachstumschancen bietet. Da war es keine Frage, dass wir unseren Neubau in Limburg realisieren und nur innerhalb der Stadt umziehen“, freut sich Prof. Dr. med. Burkhard Schütz, Gründer und Geschäftsführer von biovis.

Das Gebäude der biovis Diagnostik MVZ GmbH in Limburg.

Die biovis Diagnostik MVZ GmbH in Limburg an der Lahn. (Foto: biovis)

Hightech-Labore, moderne Büros und hochwertige Sozialflächen für mehr als 250 Mitarbeiter auf mehr als 6000 Quadratmetern sowie eine Gesamtinvestition von über 20 Millionen Euro: Seit Frühjahr 2023 hat das hochspezialisierte Unternehmen seine neuen Räumlichkeiten bezogen. Der alte Standort von biovis befand sich ebenfalls in der Kreisstadt an der Lahn. „Auf Grund unseres starken Wachstums ist er uns aber viel zu klein geworden. Da musste also eine Lösung her“, sagt Prof. Schütz.   

biovis ist auf eine besondere Form der Labordiagnostik spezialisiert. Zum Leistungsspektrum gehören rund 1000 verschiedene Laboranalysen und Tests mit Schwerpunkten in den Bereichen Stoffwechsel- und Metabolomdiagnostik, Molekulargenetik, klinische Standarddiagnostik, Mikrobiologie, Immunologie und Präventivmedizin. Doch das eigentlich Innovative ist die außergewöhnlich enge Einbindung eigener Forschung sowie der enge Kontakt zu den behandelnden Ärzten. Dadurch kann biovis nicht nur Standardanalysen liefern, sondern Patienten hochgradig individualisierte Therapieempfehlungen geben.

Prof. Dr. med. Burkhard Schütz, Gründer und Geschäftsführer von biovis.

Prof. Dr. med. Burkhard Schütz, Gründer und Geschäftsführer von biovis. (Foto: biovis)

„Wir sind kein Mainstream-Labor: Im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern gibt es bei uns keine massenweisen und rein automatisierten Analysen einfacher Tests. Wir sind eher eine Art Manufaktur mit viel Handarbeit von hochqualifizierten Experten. Bei uns werden Spezialuntersuchungen zu besonders komplexen und oft bereits austherapierten Fällen vorgenommen, bei denen Mediziner und andere Labore keine Behandlungserfolge erzielen konnten. Die betroffenen Menschen sind aber weiterhin krank und brauchen Hilfe. Unser Ansatz ist es, die Patienten in den Mittelpunkt unserer gesamten Arbeit zu stellen. Als eines der innovativsten humanmedizinischen Diagnostiklabore Europas können wir dabei völlig neuartige Wege gehen“, erklärt Prof. Schütz.

Um diese außergewöhnliche Erfolgsgeschichte kennenzulernen und weitere Unterstützung zu ermöglichen, hat der Gründer von biovis an diesem Tag Besuch vom Netzwerk der hessischen Wirtschaftsförderung. Neben Dr. Rainer Waldschmidt (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Landes Hessen, Hessen Trade & Invest GmbH), und Jonas Winkler (Themenfeldleiter Standortmarketing & Investorenberatung bei der HTAI), sind auch Eric Menges (Geschäftsführer FrankfurtRheinMain GmbH), Christian Piterek (Regionalmanagement Mittelhessen) sowie Lars Wittmaack (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung der Region Limburg-Weilburg-Diez) vor Ort.

„Gemeinsam vertreten wir sowohl das Land Hessen als auch die Region rund um Limburg: In diesem bewährten Zusammenspiel können wir Unternehmen eine maßgeschneiderte Unterstützung bieten und die verschiedenen Ebenen der Wirtschaftsförderung gewinnbringend zusammenführen. Ob Kontakte zum Wirtschaftsministerium, Netzwerke zu den vielfältigen Universitäten im Land oder ganz praktische Hilfestellungen in der direkten Nachbarschaft: Bei der HTAI und dem Netzwerk der hessischen Wirtschaftsförderung finden Unternehmen immer den passenden Ansprechpartner, der weiterhelfen kann“, erklärt Dr. Rainer Waldschmidt.

Gruppenbild: Christian Piterek (Regionalmanager Regionalmanagement Mittelhessen), Lars Wittmaack (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez), Jonas Winkler (Themenfeldleiter Standortmarketing & Investorenberatung HTAI), Felicitas Lanz (Leiterin Marketing und Kommunikation Biovis), Prof. Dr. med. Burkhard Schütz (Geschäftsführer Biovis), Dr. Rainer Waldschmidt (Geschäftsführer HTAI), Michael Heep (Projektmanager FRM GmbH), Alexander Bender (Verwaltungsleiter Biovis) und Eric Menges (Geschäftsführer FRM GmbH).

Unser Foto zeigt (v.l.): Christian Piterek (Regionalmanager Regionalmanagement Mittelhessen), Lars Wittmaack (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez), Jonas Winkler (Themenfeldleiter Standortmarketing & Investorenberatung HTAI), Felicitas Lanz (Leiterin Marketing und Kommunikation biovis), Prof. Dr. med. Burkhard Schütz (Geschäftsführer biovis), Dr. Rainer Waldschmidt (Geschäftsführer HTAI), Michael Heep (Projektmanager FRM GmbH), Alexander Bender (Verwaltungsleiter biovis) und Eric Menges (Geschäftsführer FRM GmbH). (Foto: Benjamin Jungbluth)

Diese Unterstützung auf den verschiedenen Ebenen ist für biovis von großem Nutzen. Denn das hochspezialisierte Diagnostiklabor ist sowohl auf internationalen Märkten unterwegs als auch eng mit der Region verbunden. 2004 gründete Prof. Schütz das Labor mitten in Hessen, wenige Jahre später verlegte er den Firmensitz nach Limburg. Dort fand das junge Unternehmen eine optimale Umgebung für sein starkes Wachstum vor: Zwischen Köln und Frankfurt gelegen, ist Limburg ein wichtiger Wirtschaftsstandort in Hessen. Die Stadt ist bekannt für ihre enorme Vielseitigkeit an zum Teil weltweit operierenden Unternehmen, vor allem in den Branchen Maschinenbau, Metallverarbeitung und Verpackungstechnik. Hinzu kommen innovative Unternehmen aus dem Baugewerbe, der Software- und Entwicklungsbranche sowie der Gesundheitswirtschaft.

Nachdem bei Prof. Schütz und seinem Team zunächst der deutsche Markt im Mittelpunkt stand, kamen schnell Österreich und die Schweiz hinzu, bald auch die Niederlande. „Heute bekommen wir Proben aus 30 Ländern zugeschickt – aber alles läuft bei uns weiterhin über Limburg“, sagt biovis-Verwaltungsleiter Alexander Bender.

Logistisch ist dabei die Nähe zum Frankfurter Flughafen essenziell: Um nicht durch Formalien bei der Einfuhr ausgebremst zu werden, durchlaufen die internationalen Proben dort in einem beschleunigten Verfahren einen Spezialbereich der australischen Sonic Healthcare Group, zu der biovis seit 2007 gehört und deren Synergien das Limburger Unternehmen auch an anderen Stellen nutzt. Innerhalb kürzester Zeit erreichen die Proben dann die Hightech-Labore von biovis.

Eine Person hält in einem Labor mehrere Proben in der Hand.

biovis ist auf eine besondere Form der Labordiagnostik spezialisiert. Zum Leistungsspektrum gehören rund 1000 verschiedene Laboranalysen und Tests. (Foto: biovis)

„Für uns ist außerdem die Verfügbarkeit von hochqualifiziertem Personal enorm wichtig. Ein Großteil unseres Teams kommt dabei aus der Region, weil wir hier die passenden Mitarbeiter finden. Insbesondere unsere internationalen Spitzenforscher schätzen außerdem die tolle Anbindung per Schnellzug und Auto an Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet, was ihnen eine große Flexibilität bei der Lebensplanung ermöglicht. Als Unternehmen können wir dadurch enge Kooperationen mit renommierten Forschungsgruppen im In- und Ausland betreiben“, sagt Alexander Bender.

Ebenfalls elementar ist für biovis die Einbindung der behandelnden Ärzte. Mit umfangreichen Schulungen, einer spezialisierten Hotline und vielfältigen Angeboten ermöglicht es das Unternehmen den Medizinern, mit den schnell voranschreitenden Entwicklungen im Bereich der Diagnostik auch im stressigen Berufsalltag mithalten zu können. „In unseren Forschungsbereichen tut sich nämlich wahnsinnig viel: Vor wenigen Jahren waren wir Vorreiter bei der Mikrobiom-Forschung. Jetzt arbeiten wir bereits daran, nicht nur die komplexen Bakteriensysteme im menschlichen Körper messen zu können, sondern ihre Stoffwechselprodukte zu verstehen und diese zu beeinflussen, um Krankheiten viel zielgenauer behandeln zu können. Da erwarten uns und unsere Patienten ganz neue Therapiemöglichkeiten“, erklärt biovis-Gründer Prof. Burkhard Schütz mit der Begeisterung eines Forschers.

Eine Person hält in einem Labor mehrere Proben in der Hand.

Bei biovis werden Spezialuntersuchungen zu besonders komplexen und oft bereits austherapierten Fällen vorgenommen, bei denen Mediziner und andere Labore keine Behandlungserfolge erzielen konnten. (Foto: biovis)

Beim Rundgang durch die hochmodernen Labore führt Prof. Schütz die hessischen Wirtschaftsförderer entsprechend von einem außergewöhnlichen Projekt zum nächsten. Überall laufen Analysegeräte und verarbeiten Mitarbeiter hochkonzentriert Proben von Patienten. Viele schicken gleich mehrere Probenarten ein, denn nur so ist eine umfassende Suche nach den oftmals lange Zeit unentdeckten Ursachen für ihre Leiden möglich. „Dabei achten wir aber selbstverständlich darauf, dass nur Analysen durchgeführt werden, die im konkreten Fall wirklich notwendig sind – allein schon aus Kostengründen, aber auch um unserem Anspruch im Bereich Nachhaltigkeit gerecht zu werden“, betont Prof. Burkhard Schütz.

Dieser Nachhaltigkeitsansatz findet sich im Konzept des neuen Firmensitzes wieder. Mit einer großen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, einer hocheffizienten Luft-Wärme-Pumpe für Heizung und Warmwasser sowie einem hohen energetischen Standard samt temperaturregelndem Klimaboden in den Bürobereichen passt das Gebäude gut zur nachhaltigen Firmenphilosophie: „Unser Ziel ist es, den Menschen im Blick zu haben.“

Die Investition in den auch beim Design sehr ansprechenden Neubau realisierte biovis zusammen mit einem lokalen Partner: Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg finanzierte das Gebäude vollständig und vermietet es jetzt an das Diagnostiklabor. „Wir konnten dabei alle unsere Wünsche und Bedürfnisse für unseren spezialisierten Betriebsalltag umsetzen. Das war wirklich eine sehr angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit, die unsere Verbindung mit der Region noch einmal unterstreicht“, sagt Prof. Schütz.

Für das Netzwerk der hessischen Wirtschaftsförderung ist diese Erfolgsgeschichte eine schöne Bestätigung ihrer Arbeit. „biovis ist ein tolles Beispiel für ein international tätiges und hochspezialisiertes Unternehmen, das die vielen Vorteile des Standorts Hessen optimal ausspielt und damit Erfolge erzielt – für sich selbst, aber auch für die Region und nicht zuletzt für die behandelten Patienten, die von den hier erzielten großen Fortschritten in der Labordiagnostik profitieren“, sagt HTAI-Geschäftsführer Dr. Waldschmidt. „Das ist genau die Art von nachhaltiger Wirtschaft, die wir in Hessen fördern und unterstützen.“