DAFÜR GmbH aus Darmstadt ist Marktführer für Zugangstechnik im bargeldlosen Zahlungsverkehr

Vom Onlinebanking bis zur Container-Verladung im Hamburger Hafen: Die DAFÜR GmbH aus Darmstadt garantiert seit fast 40 Jahren eine sichere Datenkommunikation in Deutschland und Europa. Eine Messeteilnahme mit dem hessischen Gemeinschaftsstand hat dem innovativen Unternehmen dabei noch einmal ganz neue Märkte eröffnet.

Eigentlich hatten Elmar Band und Ralf Hintner, Geschäftsführer und Prokurist der DAFÜR GmbH, schon mit dem Gedanken gespielt, die Teilnahme am hessischen Gemeinschaftsstand beim Smart City World Expo 2019 in Barcelona wieder abzusagen. Bei der international renommierten Fachmesse rund um Innovationen der weltweiten Urbanisierung wollte das Darmstädter Unternehmen nämlich seine neueste Produktlinie präsentieren – doch wegen Verzögerungen bei der Entwicklung durch die Erweiterung um zusätzliche Protokolle wurde das Produkt nicht rechtzeitig fertig. „Wir standen also fast mit leeren Händen da. Keine ideale Situation, um neue Kundenkontakte zu knüpfen und Aufträge zu generieren“, nimmt es Elmar Band im Nachhinein mit Humor. „Aber dann hat uns die den Stand organisierende Hessen Trade & Invest GmbH davon überzeugt, trotzdem mitzumachen: Zusammen mit anderen Unternehmen aus Hessen konnten wir dem Fachpublikum unsere anderen Produkte vorstellen und durch den gemeinsamen Auftritt eine größere Resonanz erzielen. Das hat – für uns völlig unerwartet – zu vielen neuen und qualitativ hochwertigen Kontakten geführt. Am Ende war es dann sogar der Startschuss für ein neues Geschäftsfeld, das seitdem sehr erfolgreich und signifikant zum Umsatz unseres Unternehmens beiträgt.“

Mit seinen neuen Produkten ist die DAFÜR im Geschäftsfeld Smart X – also Smart City, Smart Factory und Smart Building – tätig: Dank technologisch fortschrittlicher Lösungen kann das seit fast vier Jahrzehnten am Markt erfolgreiche Unternehmen mit Sitz in Darmstadt das „Internet der Dinge“ vorantreiben, indem es eine hochverfügbare und sichere Datenkommunikation garantiert. Dabei baut DAFÜR auf eine lange Erfahrung auf: Bereits 1984 wurde die Firma von Diplom-Ingenieur Wolfgang Rohm gegründet – als Einzelunternehmen im Wohnzimmer eines Einfamilienhauses im Darmstädter Vorort Traisa. Unter dem damaligen Namen „Datenfernübertragung Rohm“ spezialisierte sich der Gründer auf die Hardware der 80er-Jahre: Mit einem eigens entwickelten Protokollkonverter konnten beispielsweise die Stadtwerke Wiesbaden ihr grafisches Fahrplansystem an einen IBM-Großrechner anschließen.

Einige Jahre später entwickelte sich mit dem bargeldlosen Zahlungsverkehr bereits das zweite Geschäftsfeld, das bis heute fortgeführt wird: Dank der Technik aus Südhessen werden Zahlungsanfragen von sogenannten POS-Terminals für Debit- und Kreditkarten an einen Großrechner weitergeleitet und die Antworten an das anfragende Terminal zurückgesendet. „Das war bereits in der Anfangszeit ein hochsensibler Bereich, schließlich geht es um die Abwicklung von Geldzahlungen. Neben innovativen technischen Lösungen war deshalb immer auch das Thema Sicherheit bei uns wichtig“, erklärt Ralf Hintner, heute technischer Leiter der DAFÜR.

Zeitweise wurden in Deutschland rund 91 Prozent, in Europa etwa 13 Prozent aller Online-Zahlungstransaktionen über die Systeme des Darmstädter Unternehmens abgewickelt. „Um unseren Erfolg etwas anschaulicher zu machen, hatten wir lange Zeit einen markanten Werbespruch: ‚Bei uns klingelt die Kasse 6,7 Millionen Mal – am Tag‘. Unsere Zugangstechnik für die Datenkommunikation ist nämlich an vielen Stellen im Hintergrund verbaut, was mit der zunehmenden Technisierung in den vergangenen Jahrzehnten noch angewachsen ist“, sagt Ralf Hintner. So ist inzwischen eine Tochterfirma auf bargeldlose Bezahlung in der Cloud spezialisiert. Zu den Kunden gehört unter anderem das Bonuspunktesystem Payback.

Ein weiterer Erfolg im Markt war die Entscheidung von Toll Collect, für die Erweiterung des bereits auf Autobahnen eingesetzten Mautsystems auf rund 40.000 Kilometer Bundesstraßen die bewährten Kommunikationssysteme der Darmstädter zu nutzen. Ein spezielles Kommunikationsmodul verknüpft seitdem sowohl Maut- und Kassenterminals als auch die blau-grünen Kontrollsäulen, die seit einigen Jahren an vielen Bundesstraßen stehen.

Kritische Infrastrukturen – im Behördendeutsch KRITIS genannt – sind ein weiteres Feld, in dem die DAFÜR sehr erfolgreich tätig ist. Ob Stromversorger, Automatenbetreiber oder Logistikunternehmen: Überall kann das Darmstädter Unternehmen mit seinen Produkten Lösungen anbieten, die den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik entsprechen und die einen besonders hohen Schutz sicherstellen. „So ist unsere Technik bereits seit 26 Jahren bei der Container-Verladung von Schiffen auf Züge im Hamburger Hafen im Einsatz, gerade haben wir dort ein neues System in Betrieb genommen“, erzählt Ralf Hintner. „Das ist technisch immer wieder herausfordernd, denn die Entwicklung geht ja immer weiter. Und wir müssen stets darauf achten, dass wir die sensiblen Daten unserer Kunden schützen. Über die meisten unserer Kunden – darunter viele namhafte Banken – dürfen wir deshalb nicht sprechen. Auch an unserem Firmensitz in Darmstadt gelten höchste Standards: Besucher kommen nur bis zum Konferenzraum, alle restlichen Bereiche dürfen ausschließlich mit einer speziellen Sicherheitsfreigabe und in Begleitung betreten werden. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an diese eher ungewöhnliche Arbeitsatmosphäre“, sagt Ralf Hintner schmunzelnd.

Die rund 30 Mitarbeiter in Südhessen rekrutiert DAFÜR zu einem Großteil an der Technischen Universität Darmstadt und der Hochschule Darmstadt – an letzterer sitzt Geschäftsführer Elmar Band auch im Unternehmensbeirat der wirtschaftlichen Studienfächer. „Wir können dort auf einen großen Pool talentierter und bestens vorgebildeter Mitarbeiter zugreifen, das ist ein ganz entscheidender Standortfaktor. Wichtig ist uns dabei, so früh wie möglich Kontakte zu knüpfen, weshalb wir sogar eine Schule in Darmstadt sponsern. Auf diese Weise können wir eine lange und enge Beziehung zu potenziellen zukünftigen Mitarbeitern aufbauen. Als Mittelständler mit weltweiter Konkurrenz muss man heute solche Wege gehen“, sagt Elmar Band.

Um die lange und erfolgreiche Firmentradition in Zukunft fortführen zu können, ist für die DAFÜR auch die Unterstützung des Landes Hessen wichtig. Nach dem unerwarteten Erfolg beim hessischen Gemeinschaftsstand auf dem Smart City World Expo 2019 und der folgenden Corona-Zwangspause war die Darmstädter DAFÜR 2021 in Barcelona wieder dabei. „Der Hessen-Löwe als Maskottchen hat uns Glück gebracht, also ist es keine Frage, dass wir weiterhin mitmachen“, sagt Geschäftsführer Elmar Band.

Für Dr. David Eckensberger (Abteilungsleiter Internationale Angelegenheiten Hessen Trade & Invest GmbH) zeigen sich mit dem Erfolg der DAFÜR GmbH die vielfältigen Möglichkeiten, die sich insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen durch die Arbeit der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Landes ergeben können: „Wir unterstützen hessische Unternehmen dabei, im globalen Markt neue Zielmärkte zu erkunden: Wir öffnen Türen zu Entscheidern und bringen sie in Kontakt mit potenziellen Geschäftspartnern. Unser Angebot reicht von der Organisation eines gemeinschaftlichen Auftretens bei Messen im In- und Ausland bis zur Durchführung hochrangig begleiteter hessischer Delegationen und Unternehmerreisen sowie einer internationalen Kooperationsvermittlung für globale Märkte“, erklärt Dr. David Eckensberger.

Die Messen werden finanziell durch das Hessische Wirtschaftsministerium gefördert und durch die Hessen Trade & Invest in Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Industrie- und Handelskammern sowie der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Handwerkskammern organisiert. Unter einem attraktiven gemeinsamen Dach können hessische Unternehmen auffallen und neue Kontakte knüpfen – sowohl vor dem Stand als auch im Austausch mit den anderen Teilnehmern. Zum Angebot gehören unter anderem eine Betreuung vor Ort, eine optimale Platzierung in attraktiver Lage auf dem Messegelände, ein Länderbriefing und Vorbereitungsveranstaltungen, nach Möglichkeit die Vermittlung von B2B-Kontakten sowie die Teilnahme an Hessen-Empfängen bis hin zu werbewirksamen Messebesuchen des Wirtschaftsministers.